Gartencenter Kremer. Die Naturtalente | Ein Hang zum Gärtnern

Ein Hang zum Gärtnern


28.02.23

Nachdem Peter Mecklenburg 2001 mit dem Hausbau fertig war, lag ein riesiger Berg Erde dort, wo heute sein wunderbarer Garten beginnt. Vom Gärtnern hatte Peter damals noch keine Ahnung. Er griff erstmal zur Schaufel, verteilte die Erde, pflanzte Bambus als Begrenzung, pflasterte eine Terrasse und auf der restlichen Fläche wurde Rasen gesät. Allerfeinster Golfrasen, für dessen Pflege Peters Mann Ben Hainke zuständig war. So hätte es bleiben können und so ähnlich sehen einige Gärten in der Umgebung bis heute auch aus.

Gartencenter Kremer. Die Naturtalente | Ein Hang zum Gärtnern

Wäre da nicht Bens Schwäche für Gartencenter gewesen und seine Unfähigkeit, diese ohne ein, zwei oder drei Pflanzen zu verlassen. Also musste jedes Mal ein kleines Stückchen Golfrasen weichen, um Platz für die Neuzugänge zu machen. Bei der Auswahl der Pflanzen ließ sich Peter einfach von seinem Bauchgefühl leiten. Was ihm gefiel, kam in den Einkaufswagen. Das ging nicht immer gut. Einige Pflanzen waren mit dem Standort, der ihnen zugedacht wurde, nicht so zufrieden. Und wenn Pflanzen nicht zufrieden sind, dann zeigen sie das ziemlich deutlich. Also wurde umgepflanzt (noch mehr Rasen musste weichen) und neugekauft, bis alle glücklich waren.

Mit der Zeit nahmen die Beete mehr und mehr Raum ein. Wie von selbst ist so der Garten Stück um Stück entstanden. Naja, nicht ganz von selbst natürlich. Während die Pflanzen langsam den Hanggarten eroberten, wuchs auch Peters Hang zum Gärtnern. Mit dem Tun wuchs seine Expertise und heute referiert er ganz selbstverständlich über Sichtachsen und Gartenräume. Davon gibt es auf dem ca. 750 Quadratmeter großen Hanggrundstück einige. Mit jedem Schritt erschließen sich neue zauberhafte Ecken. Überall gibt es etwas zu entdecken.

Direkt an der Terrasse fällt ein großes wildes Staudenbeet auf. Lila Blutweiderich, weißer Ehrenpreis, zartrosa Kerzenknöterich, dazwischen Gräser und jede Menge gelbe Rudbeckien. Peter muss lachen, während er gesteht, dass Gelb eigentlich nicht seine Farbe ist. Die gelben Sonnenhüte dürfen dennoch bleiben. Zusammen mit den gelben, sich im Wind wiegenden Plexiglasscheiben, die auf Bens Konto gehen, bilden sie einen wunderschönen Kontrast zum dahinterliegenden anthrazitfarbenen Häuschen und der tiefroten Blutpflaume. Ein wunderschöner Baum. Was wohl dahinter liegt?

Das erfährt man erst, nachdem man Stufe um Stufe, der selbst gebauten Treppe erklommen hat. Oben angelangt öffnet sich der Blick in einen neuen Gartenraum. Hier behaupten sich die Reste des Golfrasens zwischen sonnenbeschienenen Beeten. Am Zaun zum Nachbargarten hin, grüßt freundlich Peters Lieblingsknöterich ‚Kiss me over the garden gate‘. Er ist einjährig und sucht sich seinen Platz selbst aus. Wobei manchmal hilft Peter da auch etwas nach. Er liebt vagabundierende Gartenpflanzen. Pflanzen, die sich ihren Platz selbst aussuchen und im Gegensatz zum Gärtner dabei selten daneben liegen. Ziemlich faszinierend findet er dabei den Sommerflieder, der sich nicht nur von selbst versamt, sondern dabei auch noch seine Farbe ändert. Ein absoluter Schmetterlingsbusch übrigens.

In den Beeten stehen immer wieder Stein-Skulpturen. Peter gärtnert nicht nur, er findet neben Job und Garten auch noch Zeit, sich künstlerisch zu betätigen. Das Alter der Arbeiten kann man am Grad der Bemoosung erkennen. Das Moos auf dem Kopf einer Figur sieht aus wie gewollt und ist doch natürlich entstanden.

In einem Gartenraum steht ein gar nicht mal so kleines Gewächshaus. Auch wenn der Fokus von Peter auf Zierpflanzen und Stauden liegt, ein bisschen selbstangebautes Gemüse, vor allem leckere Tomaten, erntet er doch auch. Rund um das Gewächshaus hat er seine beachtliche Semperviven-Sammlung untergebracht.

2013 konnten Peter und Ben ein Grundstück dazukaufen und den Garten bis hinauf zu einem Spazierweg erweitern. Wenn die beiden jetzt mit ihren Hunden spazieren gehen, können sie das direkt aus ihrem Garten heraus machen. Ein Bogen aus Hainbuchen rahmt das Törchen ein und macht neugierig auf die dahinter liegende Landschaft. Es wirkt, als ob der Garten dahinter für immer weiterginge.

Peter findest Du auch auf Instagram: kopflastigs_garten


weitere Angebote