Gut geerdet!
Erde mit nachwachsenden Rohstoffen aus der Region – das ist unser Beitrag zum Erhalt unserer Umwelt.“ Dr. Wilfred Vrochte führt zusammen mit Mariel Kleeschulte-Vrochte das Erdenwerk Kleeschulte
Am Rand des Sauerlandes, umgeben von herrlichen Wäldern, liegt das Erdenwerk Kleeschulte. In dem Familienunternehmen werden seit mehr als 30 Jahren Erden hergestellt. „Wie stellt man Erde eigentlich her?“ Diese Frage kam mir auf dem Weg durch die ausgedehnten Sauerländer Wälder zum ersten Mal in den Sinn. Zwei Stunden später war ich schlauer. Und sehr beeindruckt von den Abläufen im Erdenwerk Kleeschulte.
Der Firmengründer Hellmut Kleeschulte kam schon sehr früh auf die Idee den ökologisch bedenklichen Torf so schnell wie möglich durch ökologisch unbedenkliche Stoffe zu ersetzen. Die entscheidende Idee kam ihm vermutlich bei einem Spaziergang durch die Sauerländer Wälder. Die gute Luft, der würzige Geruch nach Farn, Moos, Fichtennadeln und Erde, sowie das tiefe Grün der alten Wälder, machen den Kopf frei für neue Gedanken.
Im Sauerland wächst eine der größten zusammenhängenden Waldflächen Europas. Wo Wälder sind, sind auch Sägewerke. Neben riesigen Baumstämmen lagern dort haushohe Rindenberge. Baumrinde galt zu dieser Zeit als Abfallprodukt bei der Holzherstellung, das teuer entsorgt werden musste. Torf dagegen musste von weit her angeliefert werden. Sein Abbau zerstört wertvolle Naturlandschaften. Moore speichern etwa sechsmal mehr CO2 als Wälder. Was lag also näher, als Torf durch die im Übermaß vorhanden Rinde zu ersetzen?