Birgit Kremer
1905 gründete Franz Kremer einen Gartenbaubetrieb im sauerländischen Altenhundem. Er produzierte anfangs Tannengrün und Kranzunterlagen, die er mit dem Fahrrad bis ins Ruhrgebiet lieferte. Später sicherten Gemüse- und Tabakpflanzen aus der eigenen Gärtnerei das Überleben der Firma. Auch heute, über 100 Jahre später, sind die Naturgartencenter in Familienbesitz und werden von der vierten Generation noch vom selben Ort aus geführt.
Im Herbst 2004 begann Birgit die Arbeit im Familienunternehmen ihres Mannes Alexander Kremer. Beide teilen nicht nur die Leidenschaft für das Gärtnern und die Natur, sie tragen auch gemeinsam die Verantwortung dafür, das Unternehmen in einem besseren Zustand an die fünfte Generation zu übergeben. Jeden Tag arbeiten sie daran, den Alltag ihrer Kund:innen bunter und lebendiger zu gestalten, indem sie ihnen dabei helfen, wieder ein Stück näher an der Natur zu sein. Birgit und Alexander haben ihre Naturgartencenter zu kleinen grünen Ausflugszielen weiterentwickelt, die zu jeder Jahreszeit einen Besuch wert sind.
Mit Leidenschaft und Engagement übernimmt Birgit die Verantwortung für mehrere Bereiche im Familienunternehmen. Neben der Floristik spielt die Gastronomie eine wichtige Rolle. Als erfahrene Gastronomin sorgt sie dafür, dass jeder Besuch in den Gartencafés zu einem kulinarischen Erlebnis inmitten von Natur und Pflanzen wird. Wir haben Birgit in Remscheid besucht und ihr ein paar Fragen gestellt. In unserem Interview erfährst Du, wie viel Erfahrung sie im Bereich der Gastronomie hat und warum der Frühling ihre liebste Jahreszeit ist.
Was bereitet dir bei der Arbeit am meisten Freude?
Ich freue mich, wenn wir unsere Kund:innen als Gäste willkommen heißen und ihnen ein wahres Erlebnis bieten können. Sie sollen sich bei uns wohlfühlen und etwas Abstand zum oft stressigen Alltag gewinnen. Wo geht dies besser als in einer kleinen grünen Oase, zwischen wunderschönen Pflanzen und mit einem leckeren Kaffee? Wenn man etwas Zeit mit mir verbringt, merkt man schnell, dass ich gerne mit Menschen arbeite. Die grüne Branche gefällt mir besonders gut, da sie von Menschen für Menschen ist und sich gleichzeitig mit der Natur auseinandersetzt. Rauszufinden, was sich unsere Gäste wünschen, was sie essen und was ihnen schmeckt, liegt mir wirklich am Herzen und ich versuche all das erlangte Wissen mit der Hilfe unseres tollen Café-Teams in die Tat umzusetzen.
Woher kommt deine Liebe zur Gastronomie und zu Pflanzen?
Die Leidenschaft für die Gastronomie begleitet mich schon seit über 30 Jahren. In Bayern habe ich damals meine Ausbildung zur Hotelfachfrau begonnen. Der Gastrobereich nahm dabei natürlich ein großes Feld ein, gleichzeitig standen viele Events an, die reibungslos ablaufen mussten. Diese Erfahrungen kommen mir heute zugute. Von Bayern aus ging es dann in den Norden Deutschlands. Dort habe ich mit Catering das teure Leben in Hamburg finanziert und konnte viel Erfahrung sammeln. Während meines Studiums in Worms lernte ich dann Alexander kennen und somit auch die Liebe zu Pflanzen. Man darf allerdings nicht vergessen, dass Pflanzen auch ein großer Teilbereich der Gastronomie sind. Was würden wir nur ohne frisches Gemüse, Obst und Kräuter machen? Aus diesem Grund ist es mir ein großes Anliegen in unseren Cafés zu zeigen, wie lecker die Natur sein kann. Dabei spielen saisonale und heimische Produkte eine große Rolle.
Welche Jahreszeit findest du am schönsten
Ganz klar−der Frühling! Er läutet das neue Gartenjahr ein und man möchte draußen direkt mit der Arbeit loslegen. Ein besonderes Highlight für mich sind allerdings unsere Naturgartencenter zu Beginn des Jahres. Wenn es draußen noch grau, regnerisch und trist ist, betritt man eine völlig andere Welt. Überall sieht man bunte Blüten, die die Stimmung heben. Gleichzeitig riecht man die neue Jahreszeit, da die Pflanzen die Hallen mit ihrem wundervollen Duft durchfluten. Das macht einfach gute Laune und die Vorfreude auf das kommende Jahr steigt.
Hast du eine Lieblingspflanze? Wenn ja, welche und warum?
Da kann ich eigentlich keine Konkrete benennen. Schließlich bringt jede Jahreszeit interessante Pflanzen mit sich. Wenn ich mich jedoch auf den Frühling festlegen muss, sind es Tulpen, die farbenfrohen Bellis mit ihren Pompon-Blüten und die wunderbar duftenden Hyazinthen.
Hast du einen kurzen Pflegetipp zu besagter Pflanze?
Liebe und regelmäßige Zuneigung.
Habt ihr eine große Pflanzensammlung zu Hause?
Bei uns ist es sehr grün und bunt. Im Haus selbst haben wir unterschiedliche Grünpflanzen und natürlich frische Blumen auf dem Esszimmertisch. Im Garten gibt es viele Stauden, die immer zu unterschiedlichen Zeiten blühen und somit eine bunte Vielfalt fürs Auge und vor allem für viele Insekten bieten. Ein Teil unseres Gartens hat sogar eine „wilde Wiese“, die wir einfach der Natur überlassen. Besonders ins Herz geschlossen habe ich aber unsere alte Buche im Garten, die liebe ich einfach!
Danke Dir!
