Sammelleidenschaft unter Glas
23.12.24
Im späten 18. Jahrhundert waren Orangerien die bevorzugten Bauten des Adels und der wohlhabenden Gesellschaft, um Zitruspflanzen zu kultivieren und ihnen Schutz vor den kalten Wintermonaten zu bieten. Doch mit wachsender Begeisterung für ferne Länder und exotische Pflanzen verlagerte sich der Fokus hin zu tropischen Gewächsen und neuen, großzügigen lichtdurchfluteten Gebäuden.
Mit der intensiven Erforschung tropischer Pflanzen und der Entdeckung exotischer Gewächse auf Forschungsreisen durch die Kolonien stieg jedoch der Wunsch, auch diese außergewöhnlichen Pflanzen in Europa zu kultivieren. Die Anforderungen dieser Pflanzen waren jedoch gänzlich anders: Sie benötigten eine ganzjährige Versorgung mit Licht, Wärme und hoher Luftfeuchtigkeit. Dies führte zur Entwicklung spezieller Tropen- oder Palmenhäuser.
Die Ära der Glas- und Eisenarchitektur
Um 1800 revolutionierte die Erfindung von Gusseisen und Stahl die Bauweise von Gewächshäusern. Diese Materialien machten es möglich, größere und stabilere Konstruktionen zu errichten, die nahezu vollständig verglast sein konnten. Eisen ermöglichte eine filigrane und zugleich tragfähige Bauweise, die bisher undenkbar war. So entstanden lichtdurchflutete Palmenhäuser, deren hohe Decken und großzügige Raumgestaltung den exotischen Pflanzen ideale Wachstumsbedingungen boten. Viele Palmenhäuser wurden mit speziellen Heizsystemen ausgestattet, um das ganzjährig warme Klima der Tropen zu simulieren. Diese Bauwerke waren Meisterwerke des Ingenieurwesens und architektonische Schmuckstücke, die die Freude an der Pflanzenkunde und den Fortschritt der Industrialisierung repräsentierten.
Abenteuer und Exotik für den Alltag!
In den Palmenhäusern wurden die Pflanzen oft direkt in den Boden gepflanzt, sodass sich ein dichtes, fast unberührtes Pflanzenreich entwickeln konnte. Geschwungene Wege führten durch die üppige Pflanzenwelt und ermöglichten es den Besucher:innen, das tropische Grün hautnah zu erleben und in eine ferne Welt voller exotischer Blätter und Blüten einzutauchen. Die Gewächshäuser wurden so nicht nur zu einem Ort für wissenschaftliche Studien, sondern auch zu einem gesellschaftlichen Treffpunkt, wo die Sammlungen der Pflanzenliebhaber:innen bestaunt wurden.
Auch heute holen sich viele Menschen tropische Pflanzen in die eigenen vier Wände. Zimmerpflanzen wie Monstera, Palmen oder Farne schaffen nicht nur eine grüne, entspannende Atmosphäre, sondern verbessern das Raumklima und geben das Gefühl eines kleinen privaten Tropengartens. Sie erinnern an Reisen, Abenteuer und die üppige Natur ferner Länder.
In unseren Naturgartencentern präsentieren wir dir echte Schätze aus der Pflanzenwelt. Schau vorbei und genieße die Vielfalt!